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ATEX-zertifizierte Turbinentechnologie: Wenn Elektromotoren an ihre Grenzen stoßen

| Druckluftmotoren | Blogartikel

 

Sicherheit darf kein Kompromiss sein!

 

In vielen Produktionsbereichen gehört Explosionsschutz zu den größten Herausforderungen. Wo brennbare Gase, Dämpfe oder Staub entstehen, reicht ein einziger Funke aus, um katastrophale Folgen auszulösen. Klassische Elektromotoren kommen hier schnell an ihre Grenzen – sie erzeugen Wärme, können Funken schlagen und bergen damit ein erhebliches Risiko.  

Die Lösung: ATEX-zertifizierte Turbinenantriebe. Diese Technologie arbeitet zuverlässig, sicher und effizient – ideal für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen wie Zone 1 und Zone 2.   

Während Zone 0 Bereiche beschreibt, in denen explosionsfähige Atmosphären dauerhaft vorhanden sind, treten solche Gemische in Zone 1 nur gelegentlich und in Zone 2 normalerweise nicht oder nur kurzfristig auf.

Doch warum sind Turbinenantriebe in explosionsgefährdeten Bereichen oft die bessere Wahl? Und wie gelingt der Umstieg von Elektromotoren auf eine sichere Lösung? Wir liefern Antworten.

 

 

Explosionsgefährdete Bereiche verstehen

Explosionsschutz ist nicht nur eine technische, sondern auch eine gesetzliche Anforderung. In der EU regelt die ATEX-Richtlinie (2014/34/EU), welche Geräte in explosionsgefährdeten Umgebungen eingesetzt werden dürfen.

Was bedeutet ATEX?

Der Begriff „ATEX“ leitet sich vom französischen ATmosphères EXplosibles ab. Er beschreibt Normen und Vorschriften, die für den sicheren Betrieb von Maschinen und Antrieben in solchen „Explosionsfähigen Atmosphären“ gelten.

Alle Geräte und Komponenten, die im explosionsgefährdeten Bereich installiert werden, müssen hinsichtlich Zündquellen bewertet und richtig gekennzeichnet werden. Diese Richtlinie ist auch für nicht-elektrische Geräte gültig.

Besonders in sensiblen Produktionsumgebungen wie im Untertagebau, in Chemie-, Pharma- oder Lebensmittelbetrieben gelten dabei zusätzliche Sicherheitsanforderungen. Worauf es ankommt, lesen Sie im Beitrag Explosionsgeschützte Antriebe: Lösungen für Untertagebau, Chemie, Pharma und Lebensmittelproduktion.

 

 

 

Mit welchen Kriterien werden Geräte und Komponenten hinsichtlich Zündquellen bewertet?

Kernfrage: Wann ist eine Explosion möglich?

 

Wenn explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist:

  • Brennbare Gase
  • Dämpfe, Nebel
  • Stäube

Wenn ausreichende Zündquellen vorhanden sind:

  • Hohe Oberflächentemperaturen
  • Funken, Flammen, Lichtbögen, Schallenergien, Strahlung im optischen Bereich, elektromagnetische Wellen, etc.
  • Statische Elektrizität
  • Elektrische Kriechströme

Typischerweise anzutreffen in:

  • Chemie- und Pharmaindustrie
  • Lebensmittelproduktion (z. B. Mehlstaub in Mühlen)
  • Öl- und Gasförderung
  • Lackier- und Beschichtungsanlagen
  • Untertagebau

 

Je höher die Zündgefahr, desto strenger die Anforderungen an die Antriebstechnik.

 

 

Die unsichtbare Gefahr durch unzureichende Antriebssysteme

Auf den ersten Blick scheinen klassische Elektromotoren eine naheliegende Wahl für viele Produktionsaufgaben zu sein. Doch in ATEX-Zonen werden sie schnell zur Schwachstelle:

  • Funkenbildung: Kohlebürsten oder Schaltvorgänge können Zündquellen erzeugen.
  • Überhitzung: Selbst bei geringer Last kann sich ein Motor so stark erwärmen, dass entzündliche Stoffe entflammen.
  • Aufwendige Wartung: Ex-geschützte Elektromotoren sind komplex aufgebaut, was Instandhaltungen teuer und zeitintensiv macht.
  • Ungeplante Stillstände: Ein einziger Defekt kann zu Produktionsausfällen führen – mit enormen Kosten.

Das Ergebnis: Sicherheitsrisiken und ineffiziente Prozesse, die Leib und Leben gefährden können.

 

Wie sich Turbinenantriebe und Elektromotoren im direkten Vergleich unterscheiden – insbesondere in EX-Bereichen – lesen Sie hier:
Turbine vs. Elektromotor – der Vergleich für EX-Bereiche

 


 

 

ATEX-zertifizierte Turbinentechnologie: Der Gamechanger

Hier kommen Turbinenantriebe ins Spiel. Sie bieten eine zuverlässige, langlebige und sichere Alternative zu klassischen Elektromotoren – speziell in explosionsgefährdeten Bereichen.

Wie funktioniert eine ATEX-Turbine?

Ein Turbinenantrieb nutzt Druckluft anstelle von Strom. Die Luft treibt ein Laufrad an, das die mechanische Energie erzeugt. Bei der Expansion der Druckluft wird der Umgebung Wärme entzogen. Der Antrieb kühlt dabei sogar ab, statt sich wie ein Elektroantrieb zu erwärmen.
 

Das bedeutet: keine Funken, keine elektrischen Hitzequellen, kein Risiko durch Überhitzung.

 

Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
 

  • Maximale Sicherheit: Kein Funkenflug, keine Brandgefahr.
     
  • Hohe Leistungsdichte: Kompakt und gleichzeitig sehr kraftvoll.
     
  • Geringer Wartungsaufwand: Weniger Komponenten, die verschleißen können.
     
  • Flexibilität: Perfekt für den Einsatz in Zone 1 und Zone 2.
     
  • Langlebigkeit: Robust selbst unter schwierigen Bedingungen wie Staub oder Feuchtigkeit.


Ein ATEX-zertifizierter Turbinenantrieb erfüllt nicht nur alle Explosionsschutz-Normen, sondern steigert auch die Effizienz und Betriebssicherheit Ihrer Produktionslinie.

 

 


 

 

Von der Theorie in die Praxis: Erfolgreiche Implementierung

Die Umstellung auf Turbinentechnologie muss nicht kompliziert sein. Mit der richtigen Planung lassen sich Produktionsunterbrechungen minimieren und der Wechsel reibungslos gestalten.

 

Schritte für eine erfolgreiche Integration:

1. Analyse der aktuellen Produktionsumgebung

Wo entstehen explosionsgefährdete Atmosphären, und welche Zonen sind betroffen?

2. Auswahl des passenden ATEX-Motors

Leistung, Drehmoment und Einbausituation müssen optimal abgestimmt sein.

3. Integration in bestehende Linien

Dank modularer Bauweise lassen sich unsere ATEX-Turbinen meist nahtlos einfügen. DEPRAG Turbinen sind mit unterschiedlichen Planetengetrieben ausgestattet und werden in standardisierten Drehzahlen von Elektromotoren angeboten.

4. Schulung der Mitarbeiter

Sicherheit und Effizienz hängen auch vom richtigen Umgang ab.

5. Langfristige Optimierung

Regelmäßige Wartung und Monitoring sichern den maximalen ROI.

 

Mit diesem Vorgehen werden Stillstandszeiten minimiert und Kosten reduziert – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

 


 

 

Checkliste: Den richtigen ATEX-Antrieb finden

Bevor Sie sich für eine Lösung entscheiden, sollten Sie folgende Punkte prüfen:
 

  • Zertifizierung:
    Erfüllt der Antrieb alle relevanten ATEX-Richtlinien?
         
  • Atmosphäre:
    Ist er für Zone 1 oder Zone 2 zugelassen? Reicht die Temperaturklasse des Antriebs für die Einsatzumgebung aus?
          
  • Leistungsbedarf:
    Passt die Leistung exakt zu Ihrem Produktionsprozess (Drehmoment + Drehzahl)?
         
  • Wartungsfreundlichkeit:
    Wie einfach lassen sich Inspektionen durchführen?
        
  • Energieeffizienz:
    Ist der Betrieb kosteneffizient und nachhaltig?
         
  • Integration:
    Lässt sich der Antrieb ohne große Umbauten einbauen?
     

Diese Checkliste dient als Leitfaden, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und langfristig sichere, effiziente Produktionsprozesse sicherzustellen.

 

 


 

Fazit: Sicherheit und Effizienz für die Zukunft

Explosionsschutz ist nicht nur Pflicht, sondern ein entscheidender Faktor für Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Mit ATEX-zertifizierten Turbinenantrieben gehen Sie keine Kompromisse ein: Sie erhöhen die Sicherheit, reduzieren Stillstandszeiten und setzen auf eine zukunftssichere Technologie.

Jetzt handeln: Prüfen Sie Ihre aktuellen Antriebe und entdecken Sie das Potenzial moderner ATEX-Turbinenantriebe – für mehr Sicherheit, Effizienz und nachhaltigen Erfolg.

 

 

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