Prozesssicherheit
in der Schraubtechnik
Um Ausfälle von Geräten, Maschinen, Fahrzeugen, etc. zu vermeiden, muss mit größtmöglicher Prozesssicherheit montiert werden.
1. Auslegung der Schraubverbindung und Werkzeugauswahl
Basis dafür ist die anforderungsgerechte Auslegung der Schraubverbindung. Mit einer entsprechenden Schraubfallanalyse kann eine Bewertung der Eignung der gewählten Verbindungsteile (Schrauben), der Einfluß der Werkstoffauswahl und Reibflächen auch der zu fügenden Teile und die Wahl der geeigneten Schraubwerkzeuge vorgenommen werden.
2. Qualifizierung der Schraubwerkzeuge
Zur Qualifizierung der Schraubwerkzeuge dient die Maschinenfähigkeitsuntersuchung (MFU).
Je nach der Gefährdungssituation ist die Prüfung und Überwachung der Schraubprozesse ein wesentliches Kriterium. Dafür gibt es für den Automobilsektor beispielsweise die VDI Richtlinie 2862, die 3 Sicherheitskategorien und die dafür vorzusehenden Maßnahmen beschreibt.
3. Prüfung und Überwachung im Montageprozess
Weiterhin ist für die Einhaltung der Prozesssicherheit erforderlich, die Schraubwerkzeuge in geeigneten zeitlichen Abständen oder nach einer vorbestimmten Anzahl von Schraubzyklen zu überprüfen. Dabei muß ihre Funktionsfähigkeit geprüft und sichergestellt werden, bevor sie wieder in Betrieb genommen werden. Wird dabei eine Wartung oder Reparatur erforderlich, muss erneut eine Maschinenfähigkeitsuntersuchung (MFU) vorgenommen werden.
Zur Beurteilung des Schraubprozesses bezüglich Fähigkeit und Stabilität dient die Prozessfähigkeitsuntersuchung (PFU). Dazu werden beispielsweise die Drehmomentverläufe beim Schraubprozess mit einem Vorsatzaufnehmer erfasst und ausgewertet (cpk-Wert). Dabei festgestellte Abweichungstrends müssen durch Prozesskorrekturen ausgeglichen werden, um den Schraubprozess "in der Spur" zu halten.